Über
diesen Bunker ist uns nicht allzu viel bekannt. Er befindet sich innerhalb
des heutigen Arsenalgeländes, am äußersten Süd-Westrand
des früheren Kriegsmarinewerftgebietes (Bauwerft). Der Bunker
ist circa 35 Meter lang und etwa 25 Meter breit. Er verfügt im
übertragenen Sinne über eine Ebene, welche in zwei unterschiedlich
tief im Erdreich liegende Bereiche eingeteilt ist. Der Bunker war
grundsätzlich zweigeteilt und konnte im Inneren nur über
eine einzige Tür durchschritten werden. Der eine Teil diente
als Werkluftschutzbunker, der andere als Lazarettbunker. Der Westbereich
stellt ein Halbkellergeschoss dar, der Ostteil ein Vollkellergeschoss.
Dieser Bereich steht unter Grundwasser. Die Anlage schien ursprünglich
als Tiefbunkerfundament für ein Haus oder eine Halle gedient
zu haben, sehr wahrscheinlich stand dieses Gebäude auf den gesamten
südlichen zwei Dritteln des Bunkers. Im nördlichen Teil
befinden sich westlich und östlich zwei Treppenaufgänge
auf die Dachplatte. Der Bunker war / ist teilklinkerverblendet. Diese
Vermauerungen dienten jedoch nur zur Erhöhung der Wandstärke
in kritischen Teilbereichen.

Im Nordwestteil
befindet sich eine Bunkergarage mit Eingang in den Bunker. Weitere
Eingänge befinden sich an der Nordwestecke, an der Westseite-Mitte,
der Westseite-Südecke (vermauert), der Ostseite-Südecke,
der Ostseite-Mitte (wahrscheinlich Notausstieg, verschüttet,
im Innenbereich ist an der Stelle eine stählerne Verschlussklappe
angebracht). Zusätzlich befindet sich dort in einer Flucht am
Außenbereich eine weitere, halb verschüttete Treppe auf
das Dach. Die Eingangsbereiche Nordwestecke, Südwestecke und
Südostecke sind mit erhöhten Splitterschutzbauwerken versehen.
Der Südosteingangsbau verfügt noch heute über in der
Endphase des Krieges auf seinem Dach abgelagerte Betonformsteine zur
Deckenverstärkung im Zuge der Verordnungen der "2. Welle".
Entweder stand der Bunker nur für Angehörige der Werft offen,
auch wahrscheinlich ist jedoch, dass er zusätzlich von Personen
des unmittelbar am südlichen Westende des Bunkers ehemals anliegenden
Werftarbeiteramtes an der heutigen Ebertstraße / Gökerstraße
genutzt wurde. Nachweise existieren, dass in dem Lazarett-Bunkerteil
umfangreiche Operationseinrichtungen vorhanden gewesen sind. Es wird
sich bei der Anlage daher zusätzlich um einen OP-Bunker
der Kriegsmarine gehandelt haben.
Das gesamte
Bunkerinnere mit Wirkung bis zu den Außenbereichen wurde gesprengt.
Es ist fast keine Raumstruktur mehr zu erkennen.
Eine
Begehung der Anlage ist nur bei berechtigtem Interesse mit einer Sondergenehmigung
des Marinearsenals Wilhelmshaven gestattet!