Kurzinfo: Es handelt sich hierbei um "Friesentonnen". Der Begiff wurde im Bereich der Deutschen Bucht nachweisbar für Ringstände einfachster Bauart benutzt und ist auch in Schriftdokumenten wiedergegeben. Als "Friesentonnen" wurden sowohl einteilige "Tobrukstände" (benannt nach der Festung Tobruk Nordafrika / Afrikakorps Rommel) einfachster Form bezeichnet, wie auch die aus mehreren Teilen bestehenden "Kochbunker / Koch-Bunker / Kochstände / Koch-Stände" (nach Gauleiter Koch Ostpreußen).

2004

Drei abgelagerte Tobrukstände im Bordumer Busch.

Diese Ringstände dürften hier für einen Einbau in den unmittelbar südlich befindlichen Seedeich im Zuge des Aufbauprogrammes zur Verteidigung der Deutschen Bucht / Friesenwall 1944 bis 1945 abgelagert worden sein. Aus unerfindlichen Gründen erfolgte dann kein Einbau der drei Objekte mehr.

Es handelt sich hierbei um die einfachste Ausführung eines Tobrukstandes in transportabler Form. Vermehrt wurde er im Bereich Emden / Wilhelmshaven am Ende des Krieges während des Baues des so genannten Friesenwalles aufgestellt (auch im Bereich Friesland südwestlich von Wilhelmshaven wurden zwei dieser Objekte als noch immer existent nachgewiesen). Er wird daher auch als so genannte Friesentonne bezeichnet. Eine weitere Bezeichnung lautet Koch-Bunker*, benannt nach dem damaligen Gauleiter Ostpreußens, welcher diese Objekte an der ostpreußischen Grenze und an der Küste aufstellen ließ. Die Objekte wurden teilweise auch mit vier Sichtscharten ausgeführt. Die ebenfalls in Wilhelmshaven errichteten Splitterschutzzellen tobrukstandähnlicher Bauform waren jedoch keine Koch-Bunker, sondern wiederum eine eigene Bauart.

*Hier gehen die Informationen in verschiedenen Quellen auseinander. Meist wurden Objekte, wie hier im Riss abgebildet, als "Koch-Bunker" bezeichnet. Betonringe mit aufsetzbarer Kuppel mit Lafettenring. Die Ringe waren beliebig für verschiedene Zwecke kombinierbar, hatten einen seitlichen Einstieg und waren etwas mehr als einen Meter breit. Die Wandstärke der Ringstände betrug etwa 10 Zentimeter.

Die seitliche Öffnung war der Zusatzeinstieg (Notausstieg). Projektiert war sie jedoch ursprünglich als Haupteinstieg. In vielen Fällen konnte der Soldat das Innere aber auch über die obere Öffnung seitlich am MG vorbei betreten und verlassen. Dafür waren im Inneren serienmäßig für die zunächst als Notausstieg projektierte obere Öffnung zwei bis drei Steigeisen angebracht. Nicht immer waren die seitlichen Einstiege freigeräumt. Falls dem so war, führte oft eine befestigte Schneise im Erdreich zu der Öffnung hin. Die Tobrukstände waren allermeist ursprünglich erdversenkt.

2009

Neben den Tobrukständen und im Umfeld liegen zahlreiche Betontrümmer und ein treppenartiges Objekt, etwas weiter nördlich existiert sogar ein ganzes Trümmerfeld.

2011

Nördlich der Stände überall Reste des einstigen Tanklagers und der Uferbefestigungen:

Südlich der Stände am Seedeich noch immer historische Schächte (mindestens zwei) im Bereich des damaligen Bahnstranges aus Mariensiel / Munitionsdepot zur schweren Flakstellung Tirpitzhafen:

Zu den Ständen vorn Norden her:

2018

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2019

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